Wohngesundes Bauen

Wir verbringen immer mehr Zeit in Innenräumen. Deren Luft weist in der Regel jedoch eine deutlich schlechtere Qualität als die Außenluft auf. Schlechte Raumluft kann Allergien auslösen, das Immunsystem schwächen, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen und andere Symptome hervorrufen. Die Ursache hierfür können Schadstoffausdünstungen problematischer Baustoffe sein.


Krank durch Schadstoffe?

Ein typischer Fall aus der Altbausanierung: Nach dem Einbau neuer Fenster oder einer energetischen Verbesserung der Außenhülle entwickeln Bewohner gesundheitliche Beschwerden.


So gehen Sie auf Nummer Sicher:

VOCs, Schimmelpilze und viele andere Schadstoffe sind messbar. Vor einer Sanierung kann auf diese Weise der Bedarf oder nach Abschluss der Arbeiten der Erfolg kontrolliert werden.

Mineralschaum zur Abdichtung
Fußbodensanierung

Worauf ist bei einer Altbausanierung zu achten?

Vorher:

  • schadstoffhaltige Baustoffe identifizieren und ausbauen oder abdichten
  • mögliche Schimmelquellen identifizieren und beseitigen
  • auf gutes Feuchtemanagement zur Vermeidung von Schimmel achten
  • Staubbelastung z. B. durch Wahl entsprechender Bodenbeläge und konvektionsarmer Heizflächen reduzieren

Hinterher:

Achten Sie einige Wochen nach einer energetischen Sanierung mit Fenstertausch oder anderen Abdichtungsarbeiten auf ausreichende Lüftung.


Wenn es im Neubau müffelt

Beim Neubau ist es noch extremer:
Bedingt durch aktuelle Bauvorschriften und Energiesparbemühungen sind diese von vorneherein sehr luftdicht. Dabei dünsten viele problematische Baustoffe insbesondere direkt nach dem Einbau gesundheitsbelastende Stoffe aus.


Gesund bauen – aber sicher!

Mittlerweile ist eine Vielzahl von geprüften Naturbaustoffen erhältlich, die wohngesund sind. Sie können die Raumfeuchte regulieren und teilweise Schadstoffe binden und abbauen. Aber auch Naturbaustoffe können Stoffe enthalten, auf die manche Menschen allergisch reagieren. So können einige Nadelhölzer oder auch trocknendes Leinöl problematische flüchtige Kohlenwasserstoffe (VOC) emittieren.

Wer auf Nummer sicher gehen will, weicht auf unproblematische Produkte aus und lässt sich fachkundig beraten – am besten bei einem der fast 40 deutschen ÖkoPlus-Baumärkte!


Nachhaltiges Bauen – gibt es verlässliche Standards?

Für Bundesgebäude gelten inzwischen eine Vielzahl von Kriterien, die ein nachhaltiges Gebäude erfüllen muss. Großer Wert wird auf die Baustoffauswahl gelegt. So sind Materialien, die z. B. krebserregende oder giftige Inhaltsstoffe freisetzen können, weitgehend ausgeschlossen.

Für die Baustoffauswahl werden Produkte bevorzugt, die nach den Kriterien des Blauen Engels und nach einem standardisierten Prüfverfahren als emissionsarm deklariert werden dürfen.

Dieses Verfahren ist sehr teuer und daher für einzelne Wohnbauten bislang noch nicht anwendbar. Außerdem weist es Lücken auf, da nur die Emissionen gemessen werden, die in die Raumluft abgegeben werden – nicht aber eventuelle giftige Substanzen, die bei der Produktion zum Einsatz kommen oder bei der Entsorgung entstehen.

Die Verwendung von Baustoffen wie Polystyrol, Polyurethan (PU) oder PVC führt daher nicht direkt zu einer Abwertung und ist erlaubt. Substanzen wie Flammschutzmittel und Weichmacher, die nur schwer in der Raumluft nachweisbar sind, sich aber im Hausstaub anreichern können, werden bei den Kontrollmessungen nach Fertigstellung nicht erfasst.


Besser mit Naturbaustoffen

Die Bewertungssysteme haben deutliche Schwächen und werden vom ökologischen Baufachhandel kritisiert. Mit Naturbaustoffen (die die Werte nach DGNB einhalten und dort nicht berücksichtigte Problemstoffe wie PUR oder PVC vermeiden) werden bessere Ergebnisse erzielt.


Wer kann helfen?

Fachberatungen im ökologischen Baustoffhandel sind ein guter Anfang. Um ein ganzes Haus wohngesund auszustatten, braucht es allerdings zusätzlich baubiologisch geschulte Fachleute (z.B. AGÖF e.V. oder das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN)

Die Firma Sentinel bietet eine ganze Palette von wohngesunden Baulösungen  – einschließlich Erfolgskontrolle an. Hier wird aber nur die Emission berücksichtigt und nicht die umweltgerechte Produktion oder Entsorgung.